Die Tampa Bay Buccaneers haben es komplett selbst in der Hand, zum fünften Mal in Serie ihre Division, die NFC South, zu gewinnen – und im sechsten Jahr in Folge in die Playoffs einzuziehen. Die erstarkten Carolina Panthers dürften allerdings im Rennen auch noch mitmischen wollen.
Was passieren muss, damit die Bucs auch in der Saison 2025 an der K.-o.-Runde teilnehmen, erfährst du hier.
Wie viele Teams kommen in die Playoffs?
Seit der Saison 2020 erreichen 14 der 32 in der NFL aktiven Mannschaften die Playoffs – sieben pro Conference (American Football Conference AFC und National Football Conference NFC).
Das sind zum einen die vier Division-Sieger jeder Conference (AFC/NFC North, AFC/NFC East, AFC/NFC South, AFC/NFC West). Pro Spielzeit kämpfen in den acht Gruppen jeweils vier Teams um einen festen Playoff-Platz.
Dahinter wird's spannend – denn pro Conference gibt es drei Wild Cards. Diese Playoff-Tickets gehen an die nach Bilanz (auf Englisch: Record) drei jeweils besten Teams einer Conference, die nicht ihre Division gewonnen haben.
Es ist also möglich, dass aus einer Division drei oder sogar alle vier Mannschaften die Playoffs erreichen, wenn der Dritt- und der Viertplatzierte einer Division jeweils besser sind als die Zweitplatzierten der drei anderen Divisions.
Vorteil der direkten Qualifikation für die Postseason als Division-Gewinner: Das Team darf im ersten Spiel zu Hause antreten, während die Wild-Card-Teams auswärts spielen müssen. Das Team, das innerhalb der Conference den ersten Platz belegt, hat neben dem Heimvorteil auch noch einen zweiten, entscheidenden Bonus: Pause in der ersten Runde, der Wild-Card Round.
Die vier Runden bis zum Gewinn der Vince Lombardi Trophy heißen:
- Wild-Card Round
- Divisional Round (hier steigen die Conference-Erstplatzierten ein)
- Championship Games
- Super Bowl
Wer spielt gegen wen?
Diese wichtige Frage wird durch das sogenannte Seeding-System beantwortet. Das Team mit der besten Bilanz der Regular Season in jeder Conference landet auf Seed #1 und hat in der ersten Runde spielfrei.
Dahinter reihen sich die weiteren drei Division-Champs ein. Der Gruppensieger mit der zweitbesten Bilanz erhält Seed #2, der mit der drittbesten Bilanz den Seed #3 und der schlechteste Division-Sieger Seed #4.
Dahinter gilt erneut die Bilanz zur Bestimmung der Reihenfolge der drei Wild-Card-Teams pro Conference. Das Team mit dem besten Record der restlichen Teams in der Conference bekommt Seed #5, das mit dem zweitbesten Record Seed #6 und das mit dem drittbesten Record schließlich Seed #7.
Und damit stehen auch die Duelle in der Wild-Card-Runde fest:
- Seed #7 gastiert bei Seed #2
- Seed #6 gastiert bei Seed #3
- Seed #5 gastiert bei Seed #4
- Seed #1 hat spielfrei
In der zweiten Runde, der Divisional Round – quasi das Viertelfinale –, empfängt dann der nach Seed bestplatzierte Gewinner aus der Wild-Card Round den am zweitbesten platzierten Gewinner. Der am schlechtesten platzierte Gewinner muss beim Seed #1 ran.
Die beiden Gewinner spielen anschließend den Conference Champion untereinander aus, der es dann in den Super Bowl schafft. Das Team, das zu Beginn den besseren Seed hatte, behält immer Heimrecht.
Was passiert bei Gleichstand
Doch was geschieht, wenn mehrere Teams nach Ende der Regular Season dieselbe Bilanz haben – also identisch viele Siege, Niederlagen und Unentschieden? Dann greifen die sogenannten Tiebreaker-Regelungen. Diese werden aufgesplittet nach Conference und Division.
Haben mehrere Teams in der Division am Ende der regulären Spielzeit eine identische Bilanz, kommen nacheinander folgende Tiebreaker zum Einsatz:
- Bilanz im direkten Duell (Welches Team hat in den direkten Aufeinandertreffen gewonnen? Bei mehr als zwei Teams werden die Bilanzen der Teams in den Spielen untereinander verglichen.)
- Bilanz in den Spielen gegen die Teams innerhalb der Division
- Bilanz in den Spielen gegen gemeinsame Gegner
- Bilanz in den Spielen gegen die Teams innerhalb der eigenen Conference
- Strength of Victory (Stärke der Siege, also die kumulierte Bilanz aller Gegner, gegen die die Teams gewonnen haben)
- Strength of Schedule (Stärke des Spielplans, also die kumulierte Bilanz aller Gegner, gegen die die Teams in dieser Saison gespielt haben)
- Punkteverhältnis (erzielte vs. kassierte Punkte) in der eigenen Conference
- Punkteverhältnis (erzielte vs. kassierte Punkte) in der Liga
- Netto-Punkte in den Spielen gegen gemeinsame Gegner
- Netto-Punkte in allen Spielen
- Netto-Touchdowns in allen Spielen
- Münzwurf
Haben zwei Teams aus der Conference im Kampf um eine der verbleibenden drei Wild Cards oder zur Bestimmung des Seedings denselben Record, so werden die folgenden Tiebreaker angewandt (kommen diese Mannschaften jedoch aus derselben Division, gelten wiederum die obigen Tiebreaker):
- Bilanz im direkten Duell (falls es eins gab)
- Bilanz in den Spielen gegen die Teams innerhalb der eigenen Conference
- Bilanz in den Spielen gegen gemeinsame Gegner (falls mindestens vier)
- Strength of Victory (Stärke der Siege, also die kumulierte Bilanz aller Gegner, gegen die die Teams gewonnen haben)
- Strength of Schedule (Stärke des Spielplans, also die kumulierte Bilanz aller Gegner, gegen die die Teams in dieser Saison gespielt haben)
- Punkteverhältnis (erzielte vs. kassierte Punkte) in der eigenen Conference
- Punkteverhältnis (erzielte vs. kassierte Punkte) in der Liga
- Netto-Punkte in den Spielen gegen gemeinsame Gegner
- Netto-Punkte in allen Spielen
- Netto-Touchdowns in allen Spielen
- Münzwurf
Sollten mehr als zwei Teams einer Conference dieselbe Bilanz haben, ändert sich das Tiebreaker-Prozedere nochmal. Das kannst du im Detail hier nachlesen.
Wer das alles zu kompliziert findet, kann sich einfach auf NFL.com das aktuelle Playoff Picture anschauen und weiß so sofort, wie die Postseason Stand heute aussehen würde. Dort steht auch, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass die jeweiligen Teams am Ende der Regular Season die K.-o.-Runde erreichen.
Das Restprogramm
Übersetzt für die Bucs heißt das: Der Weg in die Playoffs geht 2025 aller Voraussicht nach nur über die Division – denn für das Wild-Card-Rennen ist die Bilanz des Teams aus Tampa Stand Anfang Dezember mit sieben Siegen bei sechs Niederlagen womöglich nicht stark genug.
Der Rivale, den es auf dem Weg zum fünften Division-Titel in Serie in Schach zu halten gilt: die Carolina Panthers. Die gute Nachricht: Weil Tampa Bay aktuell auf Platz eins der NFC South liegt, hat das Team um Quarterback Baker Mayfield sein Schicksal in der eigenen Hand – mit diesem Restprogramm vor der Brust:
- 15. Spieltag: vs. Falcons
- 16. Spieltag: @ Panthers
- 17. Spieltag: @ Dolphins
- 18. Spieltag: vs. Panthers
Gleich zwei direkte Duelle gegen den größten Konkurrenten um die Playoffs – diese Partien dürften das Rennen entscheiden. Für die Panthers sieht das Restprogramm so aus:
- 15. Spieltag: @ Saints
- 16. Spieltag: vs. Buccaneers
- 17. Spieltag: vs. Seahawks
- 18. Spieltag: @ Buccaneers
Das Heimspiel am letzten Spieltag der Saison könnte zur alles entscheidenden Nervenschlacht in der NFC South werden. Außer die Bucs meinen es gut mit deinem Puls und entscheiden diesen Zweikampf bereits vor Woche 18.
Fun Fact: Vor dem Sieg im Super Bowl LV kämpfte sich Tampa Bay angeführt von Tom Brady per Wild Card bis zum Titel. Es muss also nicht immer der direkte Weg sein, der zum Erfolg führt.
